Mittwoch, 15. April 2015

Dialekt


Nutzung des Ostniederdeutschen Dialekts in 
„Unterm Birnbaum“





Die Novelle „Unterm Birnbaum“ spielt in der Nähe von Frankfurt an der Oder. Dort ist der Ostniederdeutsche Dialekt vorherrschend. Diese Region liegt über der Ik-Ich-Linie. Demnach sagen die Menschen dort nicht „Ich“ sondern „Ik“ und „maken“ statt „machen“. Im Buch wird der Dialekt besonders von der alten Jeschke und Hradschecks Bediensteten gesprochen, was zeigt, dass eher die niedere Bevölkerungsklasse Dialekt spricht. Durch Nutzung von dialektalen Elementen erscheint das Geschriebene authentischer und der Leser, welcher aus derselben Region stammt, kann sich besser mit den Protagonisten identifizieren.
So sagt die alte Jeschke im ersten Kapitel: „Dag Hradscheck. Joa et wahrd nu Tied. De Malvesieren kümmen all von sülswst.“ Das bedeutet frei übersetzt: „Guten Tag Hradscheck. Ja es wird nun Zeit. Die Birnen kommen alle von selbst (sie sind also reif und fallen runter).“
An diesem Beispiel zeigt sich, dass dieser Dialekt Merkmale der deutschen und englischen Sprachen aufweist, da es sich um westgermanische Sprachen handelt. „Tied“ ist dem englischen  „time“ sehr ähnlich, es ist also eine Mischform, die durch deutsche und englische Spracheinflüsse geprägt ist. Aufgrund der Siedlerbewegung im Mittelalter und späterer Umsiedlungen entstand dieser Dialekt.

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