Abel Hradschek
Ist Kaufmann eines
Materialwarengeschäfts mit anschließendem Gasthof im kleinen Dorf Tschechin
nahe Oderbruch. Der Anfang vierzigjährige Hradscheck stammt aus Neu-Lewin und
kam vor ungefähr zehn Jahren nach Tschechin. Im Aussehen gleicht er einem
zeitgemäßen Kaufmann: Er trägt bürgerliche, gepflegte Kleidung und hat im
Allgemeinen ein gepflegtes Aussehen (Vgl. S. 5 Z. 19 – 22). Im Gegensatz zu dem
höheren Standard seiner Frau ist sein Erscheinungsbild eher unauffällig.
Für den Beruf des Kaufmanns, den
er auch nie richtig gelernt hat, lebt er aufgrund seiner Frau über den
Verhältnissen, wodurch er finanzielle Probleme hat (Vgl. S. 13 Z. 2-5). Seiner
Frau zuliebe kaufte er teure Möbel, da diese auch aus einer höheren Schicht stammte
und diesen Luxus nicht aufgeben wollte. Doch auch er ist ein Feinschmecker und
hat großen Gefallen am Trinken und Spielen in seinem eigenen Gasthof (Vgl. S. 7
Z. 5-10).
Sein großes Grundstück umfasst
neben dem kleinen Geschäft und dem Gasthof auch eine Kegelbahn und einen großen
Garten. Dort betätigt er sich gerne körperlich zur Entspannung, gräbt seine
Felder um und erntet Obst und Gemüse (Vgl. S. 8 Z. 37). Seine direkte Nachbarin
Jeschke findet er unheimlich und nennt sie eine „alte Hexe“, doch mit den
anderen Dorfbewohnern versteht er sich sehr gut, oft sitzen sie zusammen im
Gasthof oder bei einer Partie Kegeln.
Hradscheck ist die Meinung
anderer sehr wichtig, auch wenn er das nicht zu zeigen versucht. Doch er strebt
nach gesellschaftlichem Ansehen und will nicht, dass man ihn für arm hält.
Nach außen hin zeigt sich
Hradscheck immer als freundlicher und höflicher Mann, er macht oft Späße und
wird für seine Schauspiel-Laienkünste von den anderen Bauern bewundert. Dieses
Talent zum Schauspielern kommt ihm gelegen, da er so leicht anderen etwas
vormachen kann, was er auch oft zu seinem eigenen Nutzen umsetzt (Vgl. S. 15 Z.
34-36).
Im Verlauf der Geschichte zeigt
Hradscheck jedoch seine wahre Natur, einen egoistischen und kaltblütigen
Charakter, dem der Tod seiner eigenen Kinder genauso egal ist wie der Fakt,
dass er ein Mörder ist (Vgl. S. 6 Z. 1-3). Dennoch erkennt man deutlich die
Zuneigung Hradschecks zu seiner Frau Ursel. Man erfährt, dass er vehement um
ihre Hand angehalten haben muss, und wie er ihr bis zu ihrem Tod mit
liebevollen Gesten begegnet.
Mithilfe von falschen Fährten
lenkt er den aufkommenden Verdacht am Verschwinden des Körpers des Polen von
sich und schafft es auf geschickte Weise das Blatt so zu wenden, dass er besser
dasteht als zuvor. Er überspielt seine Nervosität und Angst, dass man ihn
entlarven könnte, mit Humor und wirkt dadurch nervenstark und selbstsicher
(Vgl. S. 77).
Mit der Schuld des Mordes zu
leben, hat Hradscheck scheinbar doch charakterlich geprägt, da er seiner Nachbarin
Jeschke gegenüber immer misstrauischer wird. Letztendlich lässt er sich von der
Angst, man könne ihn entlarven, einholen. Er wird unvorsichtig, was ihm dann
auch zum Verhängnis wird, was sicher auch seiner abergläubigen Ader zu
verschulden ist.
Zeichnung Abel Hradschek |
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