Donnerstag, 16. April 2015

Abel Hradschek


Abel Hradschek

Ist Kaufmann eines Materialwarengeschäfts mit anschließendem Gasthof im kleinen Dorf Tschechin nahe Oderbruch. Der Anfang vierzigjährige Hradscheck stammt aus Neu-Lewin und kam vor ungefähr zehn Jahren nach Tschechin. Im Aussehen gleicht er einem zeitgemäßen Kaufmann: Er trägt bürgerliche, gepflegte Kleidung und hat im Allgemeinen ein gepflegtes Aussehen (Vgl. S. 5 Z. 19 – 22). Im Gegensatz zu dem höheren Standard seiner Frau ist sein Erscheinungsbild eher unauffällig.
Für den Beruf des Kaufmanns, den er auch nie richtig gelernt hat, lebt er aufgrund seiner Frau über den Verhältnissen, wodurch er finanzielle Probleme hat (Vgl. S. 13 Z. 2-5). Seiner Frau zuliebe kaufte er teure Möbel, da diese auch aus einer höheren Schicht stammte und diesen Luxus nicht aufgeben wollte. Doch auch er ist ein Feinschmecker und hat großen Gefallen am Trinken und Spielen in seinem eigenen Gasthof (Vgl. S. 7 Z. 5-10).
Sein großes Grundstück umfasst neben dem kleinen Geschäft und dem Gasthof auch eine Kegelbahn und einen großen Garten. Dort betätigt er sich gerne körperlich zur Entspannung, gräbt seine Felder um und erntet Obst und Gemüse (Vgl. S. 8 Z. 37). Seine direkte Nachbarin Jeschke findet er unheimlich und nennt sie eine „alte Hexe“, doch mit den anderen Dorfbewohnern versteht er sich sehr gut, oft sitzen sie zusammen im Gasthof oder bei einer Partie Kegeln.
Hradscheck ist die Meinung anderer sehr wichtig, auch wenn er das nicht zu zeigen versucht. Doch er strebt nach gesellschaftlichem Ansehen und will nicht, dass man ihn für arm hält.
Nach außen hin zeigt sich Hradscheck immer als freundlicher und höflicher Mann, er macht oft Späße und wird für seine Schauspiel-Laienkünste von den anderen Bauern bewundert. Dieses Talent zum Schauspielern kommt ihm gelegen, da er so leicht anderen etwas vormachen kann, was er auch oft zu seinem eigenen Nutzen umsetzt (Vgl. S. 15 Z. 34-36).
Im Verlauf der Geschichte zeigt Hradscheck jedoch seine wahre Natur, einen egoistischen und kaltblütigen Charakter, dem der Tod seiner eigenen Kinder genauso egal ist wie der Fakt, dass er ein Mörder ist (Vgl. S. 6 Z. 1-3). Dennoch erkennt man deutlich die Zuneigung Hradschecks zu seiner Frau Ursel. Man erfährt, dass er vehement um ihre Hand angehalten haben muss, und wie er ihr bis zu ihrem Tod mit liebevollen Gesten begegnet.
Mithilfe von falschen Fährten lenkt er den aufkommenden Verdacht am Verschwinden des Körpers des Polen von sich und schafft es auf geschickte Weise das Blatt so zu wenden, dass er besser dasteht als zuvor. Er überspielt seine Nervosität und Angst, dass man ihn entlarven könnte, mit Humor und wirkt dadurch nervenstark und selbstsicher (Vgl. S. 77).

Mit der Schuld des Mordes zu leben, hat Hradscheck scheinbar doch charakterlich geprägt, da er seiner Nachbarin Jeschke gegenüber immer misstrauischer wird. Letztendlich lässt er sich von der Angst, man könne ihn entlarven, einholen. Er wird unvorsichtig, was ihm dann auch zum Verhängnis wird, was sicher auch seiner abergläubigen Ader zu verschulden ist. 

Zeichnung Abel Hradschek

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